Anti-bias competences for teachers (ABC4T)

Voller Projekttitel:

Antibias education for early childhood teachers: learning through videocoaching (ABC4T) – Anti-Bias-Bildung für Elementarpädagog*innen: durch Videocoaching lernen (ABC4T)

Kurztitel:

Anti-bias competences for teachers (ABC4T)

 

Überblick

Mit dem Erasmus+-Projekt „Antibias education for early childhood teachers: learning through video coaching“ (ABC4T) soll in fünf europäischen Ländern (Belgien, Norwegen, Polen, Österreich und Spanien) ein Anti-Bias-Ansatz in der frühkindlichen Bildung umgesetzt werden. Das Projekt wird aus Mitteln der Europäischen Union finanziert.

Elementarpädagog*innen fühlen sich häufig nicht hinreichend auf den Umgang mit Vielfalt vorbereitet. Um ihnen die Kompetenzen an die Hand zu geben, Kinder in ihrem Selbstwertgefühl und in ihrer positiven Einstellung zu Vielfalt zu stärken, soll ausgehend von dem Forschungsansatz des Educational Design Research (EDR) ein Fortbildungsprogramm für Elementarpädagog*innen entwickelt werden, das sich auf ein Video-Coaching und einen breit gefächerten Werkzeugkasten stützt. Sowohl das Programm als auch der Werkzeugkasten werden gemeinsam mit Expert*innen und Elementarpädagog*innen aus unterschiedlichen Ländern entwickelt und evaluiert.

Beitrag zur Demokratiebildung

Das Projekt soll einen Beitrag zur Demokratiebildung in der frühkindlichen Bildung leisten. Es gibt Elementarpädagog:innen das Rüstzeug an die Hand, im Umgang mit den Kindern die Grundsätze der Anti-Bias Education umzusetzen. Somit ermöglicht es, Kindergartenalltag nach demokratischen Werten zu gestalten und Demokratie für die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft (er-)lebbar zu machen

Hintergrund

Vielfalt prägt unsere Gesellschaft – und damit auch unsere Schulen. In der Forschung wird zwar nachdrücklich auf die Bedeutung des Anti-Bias-Ansatzes in der frühkindlichen Bildung hingewiesen, doch in der Praxis fehlt es den Elementarpädagog*innen dafür häufig an Vorwissen. Aus Angst, Kinder zu diskriminieren, ziehen es viele Pädagog*innen vor, zu schweigen, wenn es um die Themen Identität und Vielfalt geht.

Wenn Kinder jedoch weder die Gelegenheit erhalten noch die Sprache erlernen, um über Vielfalt zu sprechen, besteht die Gefahr, dass sie Vorurteile entwickeln bzw. in Vorurteilen bestätigt werden, selbst wenn ihnen diese zum Nachteil gereichen. Elementarpädagog:innen benötigen daher die Kompetenzen, die erforderlich sind, um Kinder in ihrem Selbstwertgefühlt zu stärken und ihnen ein hochwertiges Lernumfeld zu bieten. Sie beim Erwerb dieser Kompetenzen zu unterstützen, ist Ziel des vorliegenden Projekts.

Um Elementarpädagog:innen die erforderlichen Kompetenzen zu vermitteln, braucht es Programme, die die jeweiligen Rahmenbedingungen berücksichtigen, zu kritischer Reflexion anleiten und nachhaltig umgesetzt werden können. Video-Coaching erfüllt all diese Kriterien. Ziel des Projekts ist es daher, das Potenzial von Video-Coaching für die Förderung eines Anti-Bias-Ansatzes in der frühkindlichen Bildung auszuloten. Mit diesem innovativen Ansatz soll nicht nur das Bewusstsein der Pädagog:innen für die eigenen (unbewussten) Überzeugungen und den Umgang mit Vielfalt in der Praxis geschärft werden, sondern den Teams Strategien für einen reflektierten Kindergartenalltag an die Hand gegeben werden. Zugleich bietet dieses Vorgehen Pädagog:innen auch Einblick in bewährte Verfahren aus anderen europäischen Ländern.

Ziel des Projekts

Mit dem Projekt sollen Elementarpädagog*innen in den fünf beteiligten Ländern beim Erwerb und bei der Erweiterung der Kompetenzen unterstützt werden, die für eine Anti-Bias-Bildung grundlegend sind. Dafür wird zunächst ein Fortbildungsprogramm mit Video-Coaching und einem breit gefächerten Werkzeugkasten entwickelt und anschließend evaluiert. Durch einen Anti-Bias-Ansatz sollen Inklusion und soziale Gerechtigkeit in der frühkindlichen Bildung gefördert und dadurch das Selbstwertgefühl, die Einstellungen, das Wohlbefinden sowie die Lernerfahrungen und -ergebnisse aller Kinder verbessert werden.

Methodisches Vorgehen

Das Projekt folgt dem Ansatz des Educational Design Research (EDR) von McKenney und Reeves (2012). In der ersten Phase des Projekts wird die Literatur zum Thema Anti-Bias-Bildung im europäischen Rahmen gesichtet, um zu klären, 1) welche Ansätze sich in der Anti-Bias-Bildung bewährt haben und 2) welches Potenzial das Video-Coaching für diesen Bereich birgt.

Ergänzend zur Sichtung der Literatur werden in fünf europäischen Ländern mittels eines Fragebogens und Interviews mit Elementarpädagog:innen Daten erhoben, um bewährte Verfahren, drängende Fragen und konkrete Bedürfnisse betreffend den Anti-Bias-Ansatz in der frühkindlichen Bildung zu ermitteln. Auf der Grundlage der erhobenen Daten entwickeln die Kooperationspartner:innen gemeinsam mit Vertreter:innen dreier Einrichtungen aus dem Bereich der frühkindlichen Bildung ein Fortbildungsprogramm, das auf einem Video-Coaching und einem breit gefächerten Werkzeugkasten aufbaut. Das Programm und der Werkzeugkasten werden laufend evaluiert und gegebenenfalls verbessert, um sicherzustellen, dass sie wirksam und breit einsetzbar sind. In der nächsten Phase wird eine Pilotversion des Programms und des Werkzeugkastens von Pädagog:innen in unterschiedlichen Ländern erprobt. Anhand von Prä- und Posttests wird ermittelt, wie sich das Programm auf die Kompetenzen von Elementarpädagog:innen auswirkt.

Nicht zuletzt sollen mit dem Projekt die Grenzen und Möglichkeiten des Video-Coachings als Instrument zur Förderung eines Anti-Bias-Ansatzes in der frühkindlichen Bildung erforscht werden.

 

 

Projektzeitraum2024 – 2027
FörderungErasmus+
Websites

Projektwebsite

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